Blog

Ist Waldbaden Esoterik?

Bäume kuscheln, Feen & Waldgeister suchen… das Waldbaden ist mit einigen Vorurteilen belegt. Aber was verbirgt sich wirklich dahinter? Alles nur Hokuspokus oder ist doch was dran?

Der Begriff des Waldbadens kann einen wirklich schnell in die Irre führen. Badet man etwa tatsächlich in irgendeinem Waldbach? Ist das wie Wellness im Wald?

Nein, das Waldbaden hat nichts mit dem eigentlichen Baden zu tun und wir gehen auch nicht auf die Suche nach Waldgeistern oder besonderen Energien.

In Wahrheit steckt hinter dem Waldbaden ganz unspirituelle Wissenschaft. Seit einigen Jahren hat die Wissenschaft den Wald und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit als Forschungsfeld entdeckt. Fast täglich kommen neue Studien hinzu, die die unzähligen positiven Effekte des Waldes und der Natur auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden belegen, insbesondere auf unser Stresslevel. International ist das Waldbaden eine anerkannte Stressbewältigungsmethode. In einigen, hauptsächlich asiatischen Ländern, wird das Waldbaden sogar ärztlich verordnet.

Was zunächst merkwürdig klingt, ist eigentlich nicht verwunderlich, wenn wir uns einmal bewusst machen, wo wir herkommen. Der Teil unserer Entwicklungsgeschichte, den wir in Häusern und Städten, wie wir sie heute kennen, verbracht haben, ist nicht der Rede wert. Den Großteil haben wir umgeben von Wäldern, Bergen, Seen, dem Meer – eben ganz viel Natur verbracht. Unser gesamtes System ist auf Natur ausgelegt und reagiert darauf. Waldbaden bringt uns quasi Back to the roots!

Es lohnt sich also häufiger einen Fuß vor die Türe zu setzen und in unser natürliches Zuhause einzutreten. Ein bisschen wie Wellness ist es also doch.. Und dabei völlig kostenfrei.

Aber was macht man denn jetzt beim Waldbaden genau?

Es ist alles erlaubt, was uns in die Ruhe, ins Hier & Jetzt bringt, was unsere Sinne wachkitzelt und die Alltagsgedanken ausschaltet… und da gibt es viele Wege. Ein Kern des Waldbadens ist sicher das Tempo… es ist langsam…ungewohnt langsam. Das ist vielleicht die größte Hürde dabei.

Während wir sonst eher von A nach B wandern, soll es beim Waldbaden kein festes Ziel geben. Wir lassen uns treiben. Das ist gar nicht so leicht, wie es klingt, weil wir uns in der Regel wenig Langsamkeit erlauben. Langsam sein wird häufig mit Faulsein und Unproduktivität verbunden -keine wirklich erwünschten Qualitäten in der heutigen Zeit.

Das heißt allerdings nicht, dass Waldbaden aus andächtigem Umherschreiten und Schweigen bestehen muss. Auch aktive Bewegung, Kreativität, ausgelassene Gespräche, gemeinsames Essen, Lachen & Spaß sind erlaubt – eben alles, was uns aus dem Kopf und rein in die Sinne bringt!

Die Sinne sind ein gutes Waldbade-Stichwort. Es gibt kaum einen besseren Ort als den Wald, um wirklich all unsere Sinne anzusprechen. Den erdigen Geruch, das Rauschen der Blätter, der federnde Waldboden, das weiche Moos, die unzähligen Grüntöne, die Weite, frische Kräuter und Waldbeeren… Alle Sinne gemeinsam bestimmen unsere Wahrnehmung und damit auch unsere Lebensqualität. Wenn wir unsere Wahrnehmung nicht mit ausreichend Sinneseindrücken füttern, kriegen wir kaum etwas von der Lebendigkeit mit, die um uns herum passiert. Mit kleinen Riech-, Seh-, Hör-, Geschmacks- und Tast-Übungen werden die Sinne während eines Waldbades wieder aufgeweckt.

Aber dafür brauche ich doch niemanden. Das kann ich auch alleine machen, oder? Auf jeden Fall! Die Frage ist nur: Wie häufig machst du es tatsächlich? Wie häufig erlaubst du dir einfach mal so ohne Ziel, ohne Druck und ohne Blick auf die Uhr durch die Natur zu streifen? Meistens sind die Dinge, die uns wirklich guttun die ersten, die wir aus dem platzenden Terminkalender streichen. Dazu gehört sicher auch eine wohltuende Wald-Auszeit. Wenn du ein Waldbade-Angebot buchst, schafft das hingegen Verbindlichkeit.

Im ersten Moment ist es zwar wieder ein Termin mehr im Kalender, aber diesmal einer, der dein Wohlbefinden steigert. Natürlich kannst du das Waldbaden auch wunderbar alleine praktizieren, aber ein Waldbade-Mentor ist dein Erlauber hierfür! Du musst dich um nichts kümmern: Welcher Wald? Welche Strecke? Wie lange? Was mach ich überhaupt? Für alles ist gesorgt!

Und wie schön und angenehm ist es, die Verantwortung einfach mal abzugeben und offiziell die Erlaubnis fürs Nichtstun zu bekommen?

Waldbadeangebote haben daher durchaus ihre Berechtigung, bis wir irgendwann alle wieder ein paar Gänge zurückschalten und unser Alltag uns regelmäßige Draußenzeiten ohne Stress und Druck erlaubt.

Wenn du mehr über die Hintergründe und Praxis des Waldbadens erfahren und selbst zum Erlauber oder zur Erlauberin werden willst, dann schau dir unsere Wildnis-Waldbade-Ausbildung an.

Bis bald im Wald!

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert